Entgeltgrundsatz

Entgeltgrundsätze und Entgeltprinzipien: Entlohnungsgrundsätze, Lohngrundsätze und Gehaltsgrundsätze durchdacht gestalten

Was versteht man unter einem Entgeltgrundsatz? Wie sind die Begriffe Entgeltgrundsatz, Entlohnungsgrundsatz, Lohngrundsatz und Gehaltsgrundsatz definiert? Als allgemein anerkannte Definition gilt die Definition nach Wolf: „Als Entgeltgrundsätze werden Prinzipien bezeichnet, die das Entgelt im Unternehmen insgesamt oder aber für bestimmte Funktionen oder Unternehmensbereiche regeln. Für die Verwendung des Begriffs Entgeltgrundsatz in Tarifvereinbarungen gilt diese Definition analog für die an diesen Tarif gebundenen Unternehmen, wobei die tariflichen Entgeltgrundsätze von den Tarifparteien vereinbart werden.“

Bei fehlender Tarifbindung Unternehmen zählt die Festlegung der Entgeltprinzipien, Entgeltgrundsätze, Lohngrundsätze und Gehaltsgrundsätze zu den Aufgaben der unternehmerischen Entgeltpolitik. Der Begriff des Entlohnungsgrundsatzes wird im Betriebsverfassungsgesetz verwendet. Demnach hat der Betriebsrat ein Mitbestimmungsrecht bei der Aufstellung von Entlohnungsgrundsätzen. In tarifgebundenen Betrieben hingegen hat die Unternehmensleitung die Definition der Entgelt-, Gehalts-, Entlohnungs- und Lohngrundsätze vertrauensvoll in die Hände der Tarifparteien abgegeben. Obgleich Tarifverträge stets gewisse Spielräume für die unternehmensindividuelle Ausgestaltung bieten, sind die Grundsätze damit weitgehend gleich und auch unveränderlich.

Die Rolle der Entgeltprinzipien, Entgeltgrundsätze, Lohngrundsätze und Gehaltsgrundsätze

Warum haben Unternehmen diese bedeutsame, strategische und originär in den Verantwortungsbereich der Unternehmensleitung fallende Aufgabe an Tarifparteien delegiert? Zum einen galt der Arbeitsmarkt bis etwa 2005 nicht als ein Feld, auf dem man sich starkem Wettbewerb ausgesetzt sah. Bevor sich der demografische Wandel auf den Arbeitsmarkt auswirkte, wurden entscheidende Schlachten mit Marktbegleitern nahezu ausschließlich auf dem Absatzmarkt geschlagen.

Wenn Löhne und Gehälter tarifvertraglich festgelegt werden, zahlen alle Unternehmen einer Region und Branche das gleiche Entgelt. Damit sind auch die Ausgangspositionen für diesen Wettbewerb am Absatzmarkt gleich. Zum anderen mochten sich nur wenige Unternehmensleitungen mit Entgeltgrundsätzen befassen, da sie sich damit wenig auskannten und den Dschungel an Gesetzen, Richtlinien und Rechtsprechungen an Arbeitsgerichten fürchteten. Zudem vermieden sie so Auseinandersetzungen mit dem Betriebsrat, der hier ein starkes Mitbestimmungsrecht besitzt.

Zunehmende Relevanz von Entgeltprinzipien, Entgeltgrundsätzen, Lohngrundsätzen und Gehaltsgrundsätzen

Das ist heute anders. Der Anteil der Personalkosten an den Gesamtkosten der Unternehmen im Übergang von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungs-, Informations- und Wissensgesellschaft nimmt rapide zu. Parallel dazu steigt die Relevanz der Entgeltgrundsätze für die Wettbewerbsfähigkeit eines jeden Unternehmens. Zugleich sorgt der demografische Wandel für einen Mangel an Arbeitskräften. Es ist mittlerweile für den Unternehmensfortbestand entscheidend, sich auch am Arbeitsmarkt gegen die dortigen Wettbewerber durchsetzen zu können. Dafür bedarf es einer Attraktivität als Arbeitgeber, die deutlich sichtbare Unterscheidungsmerkmale aufweist. Die Differenzierung durch unternehmensindividuelle Entgeltgrundsätze, Gehalts- und Lohngrundsätze spielt hierbei eine höchst bedeutsame Rolle.

Entgeltprinzipien, Entgelt-, Gehalts-, Entlohnungs- und Lohngrundsätze beschreiben den Handlungsrahmen für die Gestaltung der betrieblichen Entgeltsysteme. Mit Entgeltsystemen werden die richtigen Anreize gesetzt, die richtigen Mitarbeiter ans Unternehmen gebunden und das Recruiting der richtigen Bewerber erleichtert. Doch welche sind die für das Unternehmen „richtigen“ Anreize, welches sind die „richtigen“ Mitarbeiter- und Bewerbergruppen? Fragen, auf die es keine pauschalen, unternehmensübergreifenden Antworten gibt.

Unternehmensindividuelle Entgeltprinzipien, Entgeltgrundsätze, Gehaltsgrundsätze und Lohngrundsätze

Sie müssen unternehmensindividuell erarbeitet werden. Entgeltgrundsätze und Entgeltprinzipien werden auf dieser Basis formuliert. Welcher Entgeltgrundsatz ist der für uns richtige? Der Grundsatz von Anforderungsgerechtigkeit und Belastungsorientierung: „Gleiches Geld für gleiche Arbeit“? Oder eher der Entgeltgrundsatz der Leistungsorientierung? Der Entgeltgrundsatz der Orientierung am Unternehmenserfolg? Oder sollen soziale Aspekte und persönliche Bedürfnisse die Entgelthöhen in unserem Unternehmen bestimmen? Oder eher Qualifikationen und Kompetenzen? Oder die jeweiligen Gegebenheiten am Arbeitsmarkt? Oder mehrere dieser Entgeltprinzipien, in unternehmensspezifischer Gewichtung?

Wir unterstützen Sie hierbei mit umfassender Entgeltberatung auf strategischem Niveau. Hierzu können Analysen und Gutachten gehören, aber auch die Konzeption, Einführung, Umsetzung und Anwendung von passenden Entgeltsystemen. Auch das abschließende Controlling der erzielten Verbesserungen kann hierzu gehören. Unzählige Institute, Kammern und Verbände nutzen unsere Vorträge über zielführende Entgeltprinzipien, Entgeltgrundsätze, Gehaltsgrundsätze und Lohngrundsätze auf Veranstaltungen für ihre Kunden und Mitgliedsunternehmen.

Fachbeiträge über Entgeltprinzipien, Entgeltgrundsätze, Gehaltsgrundsätze und Lohngrundsätze

Finden Sie im Folgenden einige informative Fachbeiträge, die sich mit relevanten Aspekten bei der Gestaltung von Entgeltprinzipien, Entgeltgrundsätzen, Gehaltsgrundsätzen, Entlohnungsgrundsätzen und Lohngrundsätzen auseinandersetzen. Die Begriffe Entlohnungsgrundsatz, Lohngrundsatz und Gehaltsgrundsatz gelten mehr und mehr als veraltet. Als Lohn wurde das Entgelt von Arbeitern bezeichnet, als Gehalt das von Angestellten. Heute spricht man nahezu ausschließlich von Entgelt und damit auch nur noch von Entgeltgrundsätzen. Falls Sie sich über die Gestaltung von Entgeltsystemen unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlich sinnvoller Entgeltgrundsätze austauschen möchten, nehmen Sie bitte einfach Kontakt zu den Entgelt-Experten auf.